Der Rassetyp
des Afghanen
zusammen gestellt von Diana Lüdemann.
Der Rassestandard beschreibt die
RASSESPEZIFISCHEN MERKMALE einer Hunderasse.
Diese rassepsezifischen Merkmale definieren diese
Rasse und unterscheiden sie von anderen Rassen.
Sie heben diese Rasse hervor, von anderen ab und
machen die Rasse unverkennbar und einzigartig.
Die speziellen Merkmalen, die aus einem
ORIENTALISCHEN WINDHUND
"unseren" AFGHANISCHEN WINDHUND machen, widmet
sich diese Seite.
Zu den orientalischen Windhunderassen
zählen die folgenden, von der FCI anerkannten Rassen:
- der Azawakh (Verbreitungsgebiet in der
Süd-Sahara, als Ursprungsgebiet gilt der Niger, Mali)
- der Sloughi (Verbreitungsgebiet in ganz
Nordafrika, als Ursprungsland gilt Marokko)
- der Saluki (Vorderer Orient über Persien
bis Indien einschließlich der arabischen Halbinsel)
- der Afghanische Windhund (Verbreitungsgebiet
Nordostafghanistan,
Pakistan bis Westindien)
Die obigen Rassen sind geografisch getrennt (Süd-Sahara, Nord-Sahara,
Vorderasien),
nur der
Afghane fällt etwas
heraus,
weil er mitten in dem riesigen Saluki-Verbreitungsgebiet vorkommt, und
zwar in der afghanisch-pakistanischen Gebirgsregion.
Wie auch der noch nicht von
der FCI anerkannten Taigan, der in den kigiesischen Bergen den das umgebende Flachland beherrschenden Saluki ersetzt, vertritt
in den afghanischen Bergen der Afghane die Windhunde. Daher überrascht es nicht, dass
sein nächster
Nachbar, der Saluki, dem Afghanen am
ähnlichsten sieht. Wahrscheinlich kann man den Afghanen als
eine "Gebirgsanpassung" des schnellen Flachlandjägers Saluki
verstehen
- entsprechend den Sloughi als
nordafrikanischen Salukityp, den Azawakh als Sloughityp der
Süd-Sahara
sowie die noch nicht anerkannten Windhundschläge als die
speziellen
Gebietsanpassungen ihrer Regionen. Noch in der Gründungszeit der
europäischen Windhundezucht hat es Vermischungen und gemeinsame
Vorfahren
zwischen diesen verschiedenen Regionaltypen, die innerhalb dieser
Ttypen
auch noch geographische Schläge bilden, gegeben.
Um also die afghanenspezifischen Rassemerkmale
des Afghanen heraus zu arbeiten, die diese Rasse
von allen anderen orientalischen Windhunderassen unterscheiden soll,
bietet es sich geradezu an, den eng verwandten
und in der umliegenden Region weit verbreiteten Saluki als
Vergleichsbasis heran zu ziehen.
Der auffälligste Unterschied zwischen
Saluki und Afghane besteht in dem reichen Haarkleid.
Der Standard fordert langes, seidiges Haarkleid
mit einem "top-knot", einem Haarschopf auf dem Kopf.
Naturgemäß verhüllt das Haarkleid
den darunter liegenden Körper. Damit der Vergleich der beiden
Rassen sich nicht auf diese eine Äußerlichkeit des
Haarkleides beschränkt,
ziehe ich, um dem Afghanen gewissermaßen unter das Fell schauen
zu können, ausschließlich Fotos von geschorenen Afghanen
heran.
Kurzhaar-Saluki
geschorener Afghane
|
Saluki und Afghane haben die typischen
Windhunde-Merkmale gemeinsam:
schlanke Gestalt mit langen Gliedern, in
einem nahezu quadratischen Format stehend,
ellenbogentiefer Brustkorb mit dem
tiefsten Punkt handbreit hinter dem Ellenbogen.
Unter der trockenen, flachen Bemuskelung
zeichnet sich das Knochenskelett ab.
Bei beiden Windhunden treten typischerweise
andeutungsweise ein paar Rückenwirbel
und die im Afghanenstandard betonten
Hüft- und Sitzbeinhöcker erkennbar hervor.
Die Brustbeinspitze (Vorbrust)
überragt das Buggelenk nur geringfügig.
Die Vorhand steht gerade unter der
Schulter und die Hinterhand unter dem
Sitzbeinhöcker mit den recht offenen
Winkelungen des typischen Windhundes.
Ebenfalls gemeinsam ist beiden Rassen eine
schräge Kruppe mit tiefem Rutenansatz.
Der hier abgebildete Afghane hat
darüber hinaus salukiähnliche Proportionen:
Kopflänge zu Halslänge zu
Widerristlänge zu Lendenlänge zu Kruppenlänge
sowie auch die Längen der Beinknochen
und ihrer Verhältnisse zueinander.
Der Ohransatz ist bei dem Afghanen
nicht zu erkennen - verdeckt vom Haar. |
Ch. Sarona Kelb, einem der
Stammväter
Heutige Afghanen-Hündin (*1998, 4 Jahre):
der europäischen Salukizucht
(*1919-1932): Nothing Compares 2 U of
Meadow Valley
Fotoquelle des Salukibildes: Das
große Windhunderbe. |
Angesichts der unbestreitbaren
anatomischen Ähnlichkeiten zwischen diesen Rassen
stellt sich doch die Frage, was - abgesehen
vom reichen Haarkleid - einen Afghanen
vom Saluki unterscheidet - WORIN besteht
das TYPISCHE des AFGHANEN?!? |
Im Rassestandard werden die
rassespazifischen Kennzeichen beschrieben. Um
also heraus zu finden, worin sich ein Afghane vom Saluki (auf dieser
Seite stellvertretend für alle orien- talischen Windhunde)
unterscheiden sollte, wäre EIN mögliches Verfahren, die Rassestandards nebeneinander zu legen und den Wortlaut
miteinander zu vergleichen. Dabei unterscheidet sich der Standard des
Afghanen in einigen Punkten von den "windhundtypischen" Forderungen. |
Unter's Fell geschaut: wieviel
Afghane, wieviel Saluki/Windhund?
|
Worin sich laut Standardvergleich
ein Afghane vom Saluki unterscheiden sollte:
(Gemeinsamkeiten werden nicht aufgezählt, nur
die Unterschiede in den Standardtexten)
aus dem
FCI- und AKC-Standard des Afghanen
|
aus dem
FCI-Standard des Salukis
|
Allgemeine Erscheinung und
Wesen:
|
Eine stolze d.h. aufrechte
Haltung
des Afghanen (Kopf, Rute und im Gangwerk) wird immer wieder hervor
gehoben,
ebenfalls seine Würde und Kraft. Eleganz
und Anmut werden nicht erwähnt (außer
später einmal
Feinheit im Kopf im amerikanischen Standard). |
Stolz und eine aufrechte Hal-
tung werden beim Saluki nicht erwähnt, hingegen Eleganz,
Anmut und Gewandtheit. |
Fazit: Der Afghane
soll imposanter und mächtiger (statt elegant und anmutig)
erscheinen
und stärker (kräftiger) bemuskelt sein (Stärke, Kraft
statt Eleganz, Anmut, Gewandtheit).
|
Kaum ist das Haar etwas länger, wirkt der Hund sofort imposanter.
Das Haar gibt mehr Volumen und den Eindruck von mehr Substanz.
Aufrechte, stolze Haltung mit würdevoller Ausstrahlung: klar
Afghane.
|
Rute:
|
erhobene Rutenhaltung (in der
Bewegung),
Rute mit Ring am Ende (in den USA auch Haken erlaubt) |
in einem natürlichen Bogen
hängend getragen |
Fazit: Der Afghane
soll eine
erhoben getragene Rute mit dem charakteristischen Ring haben, die
dadurch
normalerweise auch kürzer ausfällt. |
Kopf lang und schmal, das Hinterhauptbein durch den Top-Knot leider
nicht erkennbar.
|
Kopf:
|
nicht zu
schmaler Kopf mit deutlich erkennbarem Hinterhauptbein |
schmaler Kopf mit breitem, nicht
gewölbten Oberkopf |
Fazit: Die Variationsbreite in der Schädelform ist beim
Afghanen insgesamt sehr hoch.
Generell kann die
Substanz/Knochenmasse sowohl höher wie geringer als beim
Salukisein.
Im Gegensatz zum Saluki, dessen Kopflinien meist recht parallel sind
(Fanglinie und
Oberkopflinie), können die Kopflinien beim Afghanen etwas
deutlicher divergieren. |
Auge:
|
nahezu dreieckige Augenform |
Augen groß und oval |
Fazit: Der Afghane
soll deutlich die dreieckige Augenform zeigen. |
Ohren:
|
Ohren tief und weit hinten
angesetzt (Augenhöhe) |
Ohren hoch angesetzt |
Fazit: Der Afghane
soll seine Behänge tiefer tragen als der Saluki. Dieser Eindruck
wird schon allein optisch durch einen schwer herabhängenden Behang
erreicht. |
Winkelungen vorne relativ steil (windhundtypisch), dadurch die Vorhand
aber
auch (windhundtypisch) etwas weit vorgestellt. Hinten lange Hinterhand
mit
sehr langem Unterschenkel aber hohem Sprunggelenk. Afghane oder Saluki?
|
Winkelungen:
|
eine schrägere Schulter und
ebenso schräger Oberarm, damit die Vorhand UNTER dem Hund steht
(AKC: Die Schultern sind lang und
schräg und gut zurück- gelegt. Die
Schultern haben sehr viel Winkelung, so dass die Vorderbeine gut unter
dem Körper des Hundes stehen.) |
Schulter gut zurückliegend.
Bei nahezu gleicher Länge
wie das Schulterblatt bildet
der Oberarm mit diesem
einen guten Winkel. |
FCI: Hinterhand kraftvoll.
Große Entfernung von
der Hüfte zu den Sprunggelenken.
Knie gut gewinkelt und gut geformt. ---
AKC: Die Hinterhand ist kraftvoll und
gut bemuskelt mit großer Entfernung von der Hüfte zu den
Sprunggelenken; gute Winkelung sowohl im Knie- wie im Sprunggelenk;
leicht gebogen von der Hüfte (Schritt) zum Sprunggelenk. |
Hinterhand kräftig. Ober-
und Unterschenkel gut entwickelt. Kniegelenk mäßig gewinkelt. |
Fazit: Der Afghane
soll insgesamt deutlicher gewinkelt sein und daher, zusammen mit
dem etwas weniger tiefen Brustkorb und dem kürzeren Format,
langbeiniger
als der Saluki wirken. Der insgesamt
stärker
gebaute Afghanen kann rundere Knochen haben (der Saluki etwas flachere).
Die stärkere Winkelung wird
aus
dem schrofferen Gebirgsterrain her erklärt (Schock-Absorber). |
Sprunggelenk:
|
FCI: vergleichsweise geringer
Abstand zwischen
den Sprunggelenken und den Pfoten ---
AKC: Sprunggelenke stehen niedrig |
Sprunggelenk gut tiefgestellt. |
Fazit: Laut
Standard haben
beide Rassen ein möglichst tiefes Sprunggelenk, aber unter den
Rasseexperten wird vom Afghanen ein tieferes Sprunggelenk gefordert,
weil es den extremen Anforderungen eines gebirgigen Jagdterritoriums
(Sprungkraft, Gewandtheit) besser entspreche. |
Hier eine enorme Brusttiefe mit weit nach hinten reichendem
Brustkasten, aber genau
hierdurch bedingter mäßiger Brustbreite und flacher
Rippenwölbung. Afghane oder Saluki?
|
Brustkorb:
|
Brust nur gut tief (weniger als
"tief") dafür aber
mit ausgeprägtere (mittlerer)
Rippenwölbung
(FCI: Angemessene
Rippenwölbung, gute Brusttiefe. --
AKC: Gute Rippenwölbung und aufgezogen in
den Flan- ken. Der Brustkasten ist gut tief und von mittlerer Breite.) |
Brust tief, lang und
mäßig schmal |
Fazit: Der Afghane
soll einen weniger tiefen dafür aber breiteren, besser
gewölbten Brustkorb haben bzw. der
Brustkorb des Salukis ist tiefer und dafür schmaler (flachere
Rippen reichen tiefer herab). Es ist
allgemein akzeptiert, dass die Brustbeinspitze das Buggelenk nur leicht
überragt. Beim Afghanen kommt aber
auch eine etwas stärker ausgebildete Vorbrust, meist mit einem
mächtigen Brustkorb, vor. Von
Rasseexperten wird beim Afghanen ein handbreiter Abstand zwischen den
Ellenbogen verlangt. |
Langer Widerrist mit ausgeprägtem Dip, der die lange
Rückenlinie unterbricht (windhundtypisch),
mit langem Abstand zwischen letzter Brustrippe und Hüfte.
Gewölbter Lende, eher kurze Kruppe.
Deutlich herausragende Rückenwirbeln und Hüftknochen, flache
Bemuskelung. Afghane oder Saluki?
|
Rücken:
|
Rücken gerade,
mäßig lang
und gut bemuskelt,
Lenden gerade, breit und ziemlich kurz |
Rücken ziemlich breit,
Lenden leicht gewölbt
und gut
bemuskelt |
Fazit: Der Afghane
soll einen insgesamt kürzeren, breiteren und festeren Rücken
haben.
Durch die stärkeren
Bemuskelung wirkt die Lendenpartie gerader, weniger gewölbt.
Der kürzerer Rücken und
die noch deutlicher kürzere Lende ergeben ein insgesamt
kürzeres Format. Der Grund
könnte sein, dass die stauchenden Sprünge im Gebirgsterrain
mehr Festigkeit erfordern, während
für die Wendigkeit in der Ebene eine sehr bewegliche
Rücken-Lendenpartie günstiger ist. Angebliches Qualitätsmerkmal für einen
Wüstensaluki: eine lange, flexible Lende. Standardforderung zur Kruppe: betonte, weit auseinader
stehende Hüftbeinknochen, aber von Rassexperten wird beim Afghanen
eine Handbreit befordert, beim Saluki genügen etwa 4 Finger. |
Muskulatur:
|
insgesamt eine ausgeprägtere
Muskulatur
(häufigere Betonung von
Stärke) als beim Saluki, manchmal ist "strong" durch "powerful"
ersetzt |
mehrfache Erwähnung einer
guten Muskulatur
und Stärke ("strong") |
Fazit: Der Afghane
dürfte laut Gesamterscheinung (ohne Eleganz und Anmut, statt
dessen stolz und stark) und der
häufigeren Betonung von guter Muskulatur muskulöser sein. |
Pfoten:
|
Vorderpfoten stark und sehr
groß, sowohl in der Länge als auch in der Breite |
Vorderpfoten von angemessener
Länge |
Fazit: Beim
Afghane wird eine auffallende Pfotengröße eindeutig betont. |
Gangwerk: |
FCI: Gangwerk fließend und
federnd in hochklassigem Stil. --
AKC: Freilaufend bewegt sich
der Afghanische Windhund im Galopp, dabei in seinen geschmeidigen,
kraftvollen Schritten eine beträchtliche Elastizität und
Sprungkraft zeigend. An der losen Leine kann
der Afghane ziemlich schnell traben; beim Vorbeigehen scheint er seine
Hinterpfoten unmittelbar in die Abdrücke der Vorderpfoten zu
platzieren, wobei er die Pfoten gerade nach vorne wirft. In der
Bewegung Kopf und Rute hoch tragend ist die gesamte Erscheinung des
Afghanen eine von großem Stil und große Schönheit. |
Müheloser, flüssiger
und geschmeidiger Trab. Leichtfüßig vom Boden abhebend, mit
gutem Vortritt und entsprechendem Schub, weder steppend noch
schwerfällig. |
Fazit: Da auf
Standfotos nicht zu erkennen, kann ich mich eines Kommentars enthalten. |
Größe
und Gewicht: |
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Idealgröße:
Rüden 68 - 74 cm, Hündinnen 63 - 69 cm.
Keine Gewichtsangaben. (Übertragen vom AKC-Standard: Rüden:
ca. 26,5 - 30,5 kg, Hündinnen: ca. 21 - 24 kg)
|
Größe:
58,5 - 71 cm
Informelle Gewichtsangabe:
ca. 18 - 25 kg.
|
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Gene
ist nicht nur von der Seite her salukiähnlich, sondern zeigt auch
von
oben die von vielen Windhunderassen sehr typische, äußerst
schmale
Linienführung, die aber für die Rasse des Afghanischen
Windhundes eher untypisch
ist.
Auf den Fotos rechts ist Gene zugegebenermaßen etwas zu mager. Im Herbst 2003 (5 Jahre alt) war es nach ihrer diesjährigen
Scheintracht am
schlimsten (siehe die 3 Fotos),
aber viel besser ist es auch nicht bei ihrem physiologisch
möglichen Höchstgewicht (etwa 1 kg mehr auf den Rippen).
Gene setzt
(leider) nichts an, egal wie kalorienreich und reichlich sie
frisst. Selbst bei
täglichem Freilauf- und Fahrrad- training ist sie nicht in der
Lage, eine massige
Bemuskelung aufzubauen.
Genetisch bedingt oder in den ersten Lebenstagen erworben ist ihr
Stoffwechsel nicht fähig, mehr Muskelmasse zu produzieren oder
Fett anzusetzen (es gibt auch Menschen, die essen können so viel
sie wollen und schlank, ja sogar hager bleiben).
|
Zum Verhältnis von Größe
und Gewicht bei Salukis und Afghanen:
Salukis sind etwa 58 - 71 cm groß bei etwa 18 - 25 kg
(rechnerisch 1 Pfund pro cm Wideristhöhe).
Allerdings lässt sich nicht einfach mit 1 Pfund pro cm rechnen, da
hier die Hündinnen und Rüden
vermischt wurden. Hündinnen sind leichter als das statistische
Mittelmaß, Rüden sind schwerer.
Eine Salukihündin von 69 cm (Genes Größe) sollte
demnach deutlich unter 23,5 - 24 kg wiegen.
Gene hat daher ein salukitypisches Gewicht, denn sie hat noch nie mehr
als 22,5 kg gewogen.
Nur im amerikanischen Rassesstandard findet sich eine Gewichtsangabe
für Afghanen:
"HEIGHT: Dogs, 27 inches, plus or minus one inch;
bitches, 25 inches, plus or minus one inch.
WEIGHT: Dogs, about 60 pounds, bitches, about 50
pounds."
Das bedeutet, dass Rüden von einer mittleren Größe von
68,5 cm etwa 27 kg
und Hündinnen von einer mittleren Größe von 63 cm etwa
21 kg wiegen sollten.
Bei einem Pfund pro cm Widerristhöhe müsste Gene es auf etwa
24 kg bringen.
Gene hat mit maximal 22,5 kg das Idealgewicht einer 66 cm großen
Afghanenhündin
(übrigens: meine andere Hündin, Shira, ist genau 66 cm
groß und hat ihr Idealgewicht bei 22 kg).
Da ein Afghanenrüde ihrer Größe gute 27 kg wiegen
sollte, sieht man schon an diesen groben
Richtwerten über das Verhältnis von Größe und
Gewicht, dass Afghanen kräftig gebaut sein sollen.
Afghanen sind stärker bemuskelt und somit schwerer als ihre
athletischeren Windhundverwandten.
Auch in diesem Punkt nähert sich Gene dem Saluki näher an als
für den Afghanenrassetyp gut ist.
|
|
Tipps für Fotos von geschorenen Afghanen,
die Afghanentypisches ausgeprägt besitzen:
Im Internet: Sanallah's
Jerome .
Nachbemerkung:
Wie unterschiedlich sich ein und derselbe
Hund in verschiedenen Alterstufen und mit unterschiedlich
langem (verdeckendem) Haarkleid (und vor
allem: unterschiedlich dem Fotografen präsentiert)
dem Betrachter darstellen kann,
ergänzt meine gestromte Hündin "Gene" in dieser Bilderserie: |
meine "Gene", Nothing Compares 2 U
of Meadow Valley mit einem, zwei und drei Jahren,
auf den geschorenen Fotos von oben ist sie mit vier oder fünf
Jahren abgebildet.
Bis auf die beiden ein- und zweijährige Fotos steht Gene immer
frei und ungestützt.
|
Zur Wahl der obigen
Afghanen-Hündin als Ausgangsbasis für den Vergleich mit dem
Saluki:
Erstens besitze ich nur zwei Hündinnen und damit Fotos von ihnen
(freies Verfügungsrecht).
Zweitens kommt die obige im Typ dem Saluki näher (und mir ging es
hier um die Typähnlichkeit).
Meine andere
repräsentiert einen anderen Typ (den afghanentypischeren in
manchen Augen, da er
stärker von dem Saluki und anderen Windhundverwandten abweicht,
also individueller ist).
Saluki und Afghane haben aber noch eine Gemeinsamkeit: die
enorme Typenvielfalt.
Vom Standard ist ein breites Spektrum abgedeckt: vom eher zierlichen,
eleganten bis zum
kräftigen, substanzvollen Typ, leichte und eher schwer gebaute,
großrahmige und kompakte.
Der Standard hilft wenig, wenn es um die Typenfrage geht. Denn wer den
einen Typ als Ideal betrachtet, wertet die Ausprägung der
Standardmerkmale an einem Vertreter eines anderen Typs entweder als zu
gering oder als übertrieben ausgeprägt. Um zu verdeutlichen,
was ich meine, führe ich noch meine andere Hündin ins Feld,
die einige der "typischen Typunterschiede" ziemlich deutlich
demonstriert -
und sie ist nur ein
zweites Beispiel aus der reichen Typpalette beim
Afghanischen Windhund.
|
Nausikaa's Vashira,
abgeschoren erstmals im Alter von 8 Jahren, rechts daneben wieder meine
Gene.
|
Shira ist, besonders in
natura, kompakter (statt großrahmig), kräftiger und
substanzvoller (statt der windhundhaften Eleganz). Ich möchte kurz
die wesentlichen Unterschiede einzeln aufzählen:
|
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Der Oberkopf ist
breiter und dadurch der gesamte Kopf durch das andere Verhältnis
von der Breite zur Länge optisch kürzer (statt lang, schlank,
schmal).
Durch die breitere Stirn wirken die Augen frontaler eingesetzt (statt
seitlich). Der Fang wirkt schlanker abgesetzt vom Schädel, die
Unterkiefer
kräftiger und das Hinterhauptbein tritt deutlicher hervor.
|
|
Der
Hals und der ganze Körper sind kräftiger bemuskelt (statt
flacher Muskulatur), was sich insbesondere in einem breiteren
Rücken, breiten Lenden und einem von Muskeln bedeckten und dadurch
geraden Rücken äußert (statt einer geschwungenen
Windhundoberlinie mit sichtbaren Wirbeln). Auch die Proportionen sind
anders: insbesondere die Lende ist auffallend kürzer und die
Kruppe wirkt länger. Das setzt sich fort in einem längeren
Unterschenkel mit tieferem Sprunggelenk, wodurch die ganze Hinterhand
länger und geschwungener wirkt. Den Blick auf die Winkelungen der
Vor- und Hinterhand gerichtet sind sie ausgeprägter (Schulter
schräger, Hinterhand länger und stärker gewinkelt, nur
der Oberarm von Shira müsste
dazu passend ebenfalls die deutlichere Schräge zeigen - einer
ihrer größten anatomischen Mängel).
Die Brusttiefe ist geringer, jedoch dafür die Rippenwölbung
stärker, wodurch die Front von vorne gesehen breiter wird.
Außerdem ist Shira ingesamt fester und stabiler (weder
darstellbar noch ein Standardpunkt).
|
Shira mit 9 Jahren, wieder
stark nachgewachsen. |
|
|
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Insgesamt ist Shira etwas
kleiner (Widerristhöhe), kompakter, deutlich kürzer als hoch
(statt quadratisch),
etwas breiter (Kopf, Front, Kruppe, Rücken) und kräftiger,
stärker gewinkelter - weniger "windhundhaft".
Shira weicht deutlicher vom Saluki-Windhund-Typus ab, aber wieviel
davon
fordert der Standard?
Soll der Afghane als orientalischer Windhundvertreter die extreme
orientalische Windhundeleganz zeigen
oder ist er - wie der Irish Wolfhound im Vergleich zum Deerhound - eine
"houndigere" Variante?
(Anmerkung: Hound = Jagdhundtyp, siehe z.B. Shiras weniger gebogene,
"normalere" Unterlinie.)
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Nun Shira im vollen
Haarkleid, auch als Demonstration wie unterschiedlich Fotos den Hund
darstellen:
|
Bleibt die Frage, welcher
Typ IHR Ideal prägt und damit der Ausgangspunkt Ihrer Auslegung
des
Standards ist, denn in einigen
Extremfällen kann der eine bereits als
übertrieben betrachten,
was dem
anderen noch zu gering ausgeprägt ist - ganz abgesehen davon, wie
sehr das Fell das Auge täuscht...
|
Mehr zum Format des Afghanen unter dem
Menüpunkt "Das Format des
Afghanen".
Mehr über die Rückenlinie des Afghanen unter "Die Rückenlinie des Afghanen".
E-mail for me???
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